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Bernd Lynack

Aus diesem Grund
Prozessmanagement



Seine Tür ist für seine Mitarbeitenden stets offen. Er stellt sich gerne dem politischen Diskurs und am Meer bekommt er am besten den Kopf frei. Der Jugend rät er wachsam zu sein und politische Aussagen zu hinterfragen. Der Hildesheimer Landrat Bernd Lynack verkörpert einen neuen Typ von Politikern, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft in der Weserregion gut tut.



Bernd Lynack I Landrat des Landkreises Hildesheim I Foto: Bernd Lynack/Landkreis Hildesheim



Weserwirtschaftsforum: Guten Tag Herr Landrat Bernd Lynack, danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit nehmen. Wie gelingt es Ihnen, als Landrat sowohl die Verwaltung von rund 1.200 Mitarbeitenden zu steuern als auch die politische Verantwortung im Kreistag und Kreisausschuss wahrzunehmen?


Bernd Lynack: Wenn man sich für das Amt des Landrats zur Wahl stellt, weiß man ja, dass man diese beiden Herausforderungen unter einen Hut bringen muss. Und schließlich kenne ich aus eigener Erfahrung sowohl die Seite als Verwaltungsmitarbeiter als auch diejenige als politischer Mandatsträger. So kann ich mich gut auf die unterschiedlichen Erfordernisse, aber auch Bedürfnisse einstellen. Was die Verwaltung angeht: Ja, ich bin als Landrat der Chef. Aber an meiner Seite stehen noch die Erste Kreisrätin sowie vier Dezernentinnen und Dezernenten, auf deren Kompetenzen ich mich absolut verlassen kann. Es ist natürlich eine große
Führungsaufgabe und der stelle ich mich sehr gerne. Dabei möchte ich aber nicht
losgelöst von der Basis sein, sondern meinen Mitarbeitenden steht meine Tür stets offen. Und das meine ich sehr ernst. Ich möchte wissen, wenn in unserer Verwaltung etwas nicht läuft. Nur so können wir Abhilfe schaffen und unsere Mitarbeitenden entlasten. Ebenso gerne stelle ich mich dem politischen Diskurs. Dabei setze ich aber einen respekt- und vertrauensvollen und fairen Umgang miteinander voraus. Verwaltung und Politik sollten sich partnerschaftlich den gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen stellen. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die mehrheitlich mitgetragen werden.


Weserwirtschaftsforum: Es fehlt fast überall Geld. Vor dem Hintergrund angespannter kommunaler Haushalte: Wie wollen Sie als Landrat die finanzielle Handlungsfähigkeit des Landkreises Hildesheim langfristig sichern, ohne dabei
wichtige Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger einzuschränken?


Bernd Lynack: Das ist tatsächlich die größte Herausforderung, vor der aktuell alle Kommunen stehen. Trotz globaler Einsparvorgaben für die Verwaltung, die ich auch für den Haushalt 2025 angeordnet habe, stehen wir vor einem enormen Defizit. Treiber der negativen Finanzentwicklung bleibt der Sozialbereich. Das ist für mich ein Alarmsignal für unsere Gesellschaft. Doch hier zu sparen, wäre der vollkommen falsche Ansatz. Soziale Kälte in schwierigen Zeiten ist für mich keine Option. Dennoch müssen wir genau abwägen, wofür wir unsere finanziellen Mittel einsetzen, und einen Fahrplan für große Projekte entwerfen. Gleichzeitig müssen wir effektiver werden und unsere Personalressourcen möglichst optimal einsetzen.

Wir bekommen zwar immer mehr Aufgaben, können dafür aber nicht immer wieder neue Stellen schaffen. Aus diesem Grund haben wir bereits ein Prozessmanagement eingeführt.
Das soll uns helfen, etablierte Verfahrensweisen zu überprüfen und im Ergebnis effizienter zu werden. Der Ball liegt aber nicht nur im Spielfeld der Verwaltung. Auch Politik muss sich fragen, welche freiwilligen Leistungen überhaupt noch möglich sind. Und schließlich nehme ich noch ganz besonders das Land in die Pflicht, das die Kommunen endlich finanziell auskömmlich ausstatten muss. Wenn hier nicht bald gehandelt wird, wird sich die finanzielle Notlage der Kommunen weiter verschärfen. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Das Land darf die Kommunen nicht ausbluten lassen, denn wir sind diejenigen, die Leistungen für Bürgerinnen und Bürger erbringen – motiviert, jeden Tag und mit großem Engagement.


Weserwirtschaftsforum: An der Spitze weht immer ein rauer Wind. Wie gehen Sie persönlich mit Kritik um, die im Laufe Ihrer Amtszeit auf Sie zukommt, und wie schaffen Sie es, trotz eines vollen Terminkalenders einen Ausgleich zu finden?


Bernd Lynack: Kritik ist wichtig und richtig – aber sie muss konstruktiv und respektvoll sein. Ohne Kritik würden wir uns nicht weiterentwickeln und zum politischen Diskurs gehört sie einfach dazu. Was ich aber scharf verurteile und was mich auch menschlich enttäuscht, sind permanentes Misstrauen aus der politischen Opposition, Unterstellungen und wenn dabei Unsicherheiten suggeriert werden, nur um sich politisch zu profilieren. Das hat mit Sachpolitik nichts mehr zu tun. Die sollte aber im Vordergrund stehen. Was mir hilft, ist zum einen das Team, das ich um mich habe und auf das ich vertrauen kann. Und ich weiß, dass jeder einzelne Mitarbeitende hier sein Bestes gibt. Und ich ziehe auch aus den Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern sehr viel Kraft. Zum anderen nutze ich immer wieder kurze Auszeiten, um mal zur Ruhe zu kommen. Am Meer bekomme ich am besten den Kopf frei.


Weserwirtschaftsforum: Welche Vorhaben verfolgen Sie für Ihren Landkreis und welche Visionen haben Sie für die Menschen vor Ort?


Bernd Lynack: Als Landkreis sind wir für die verschiedensten Aufgaben zuständig. Diese wollen wir bestmöglich für die Bürgerinnen und Bürger erfüllen. Dabei möchten wir bürgernah, dienstleistungsorientiert und verlässlich sein. Grundsätzlich stehe ich für einen transparenten Umgang mit der Öffentlichkeit und ich bin sehr gerne draußen vor Ort, um zu erfahren, was die Menschen bewegt und wo es vielleicht Probleme gibt.

Mein Ziel ist es, dass unser Landkreis eine lebenswerte und weltoffene Region bleibt – mit guter Infrastruktur, attraktiven Arbeitsplätzen und hohem Freizeitwert. Gleichzeitig müssen und wollen wir dem Klimawandel begegnen, weshalb wir für den Landkreis gemeinsam mit den Kommunen und weiteren Akteuren ein Klimaschutzkonzept entwickelt haben. Daneben gilt es, die Digitalisierung mit Nachdruck voranzutreiben. Eines der größten Vorhaben, das auf uns zukommt, ist der Umbau unserer berufsbildenden Schulen. Hier sind wir gerade dabei, auf Basis der Schulentwicklungsplanung das beste Standort- und Raumkonzept festzulegen. Insgesamt wird uns das Projekt berufsbildende Schulen ein Jahrzehnt beschäftigen. Ein weiteres großes Thema sind notwendige Baumaßnahmen sowie der Brandschutz an unseren Landkreis-Schulen. Was sich über Wahlperioden aufgestaut hat, kann aber nicht in kurzer Zeit aufgeholt werden: weder aus
Kapazitätsgründen noch aufgrund der hohen Gesamtkosten. In der aktuellen Situation zählen dringlicher Handlungsbedarf und Sicherheit von Schülerinnen und Schüler sowie von Lehrkräften und Beschäftigten. Und da sind wir dran – mit Hochdruck.


Weserwirtschaftsforum: Die Jugend braucht Orientierung denn je. Welche Gedanken, Werte oder Ratschläge würden Sie als Landrat der Jugend auf dem Weg
mitgeben wollen?


Bernd Lynack: Seid wachsam und hinterfragt politische Aussagen. Nur so seid ihr in der Lage, demokratiefeindliche Strömungen zu erkennen und ihnen etwas
entgegen zu setzen. Unsere Demokratie ist das wertvollste Gut, das wir haben. Setzt
sie nicht aufs Spiel. Nutzt Eure Chancen auf Bildung und Mitbestimmung. Seht hin,
wenn andere wegschauen. Ergreift Partei für diejenigen, deren Stimme nicht laut genug ist. Bleibt tolerant und seid weltoffen. In unserer Gesellschaft hat jeder Platz – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Glaubensrichtung und sexueller Orientierung. Wer in unserem Landkreis seine Gegenwart und Zukunft mitgestalten möchte, lege ich unser Jugendparlament ans Herz. Hier können junge Menschen mitreden, auch in unseren politischen Gremien, und sie werden gehört. Ich selbst treffe mich regelmäßig mit Vertreterinnen und Vertretern des Jugendparlaments und profitiere von diesem Austausch. Beteiligt Euch, denn nur so werden Eure Vorstellungen wahrgenommen.


Weserwirtschaftsforum: Herr Landrat Bernd Lynack, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.



Das Gespräch führte Joel Cruz

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