Neue Denkweisen
für die Zukunft.
Für Genehmigungen sind die Verwaltungen zuständig, für Projektfinanzierung die Finanzinstitute, für Integration der Staat, für Innovationen und Arbeitsplätze die Unternehmen. Klingt so logisch und doch führt diese Denkweise oft zu herben Verlusten, Blockaden und Verwahrlosung. Wieso? Weil zu viele nicht mehr über den Tellerrand blicken und das große Ganze aus den Augen verloren wird. Ein Appell für mehr regionale Verantwortung und Zusammenarbeit.
von Joel Cruz
Foto: Katharina Cruz I Jobgalerie Weserbergland GmbH
Die Kommunen, Gemeinden und Unternehmen in der Weserregion stehen vor einer Vielzahl von komplexen Herausforderungen. Die Verantwortlichen und Entscheidungsträger in der regionalen Politik und Wirtschaft stehen vor der Herausforderung, ihre alten Verhaltensmuster und insbesondere Denkweisen zu überdenken. Vor 80 Jahren sagte der Physiker und Genie Albert Einstein, dass man Probleme niemals mit derselben Denkweise lösen kann, wie sie entstanden sind. Leerstand, strukturschwache Regionen, Integrationsprobleme, Bildungsarmut, Altersarmut, Fachkräftemangel, Insolvenzen, leere Haushalte, niedrige Steuereinnahmen und Wirtschaftswachstum, um nur einige zu nennen, sind die Folgen einer veralteten Denkweise und Strukturen. Sicherlich kann man all die regionalen Probleme mit der Bundesregierung, Europäische Union, Trump, Klima, globale Kriege und Ereignisse im Zusammenhang stets argumentieren und so die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung von sich schieben. Aber es befreit die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft in der Weserregion nicht von ihrer regionalen Verantwortung vor Ort.
“Das geht nicht”, “ich glaube nicht an die Geschäftsidee“, “haben kein Interesse“ oder “das haben wir schon immer so gemacht” hilft uns nicht weiter. Eine Gesellschaft, die mehr Unterlasser als Unternehmer hat wird wirtschaftlich nicht vorankommen. Alte Denkweisen sind das Ergebnis der heutigen strukturellen Probleme. Was fehlt sind Innovationen, neue Ideen und Wege zu gehen, den Mut für neue urbane, agrare und soziale Entrepreneurship. Für die Gestaltung der Zukunft haben alte Denkweisen und Pessimismus keinen Platz und zeugt von verantwortungslosen Verhalten und Charakter. Das Gegenteil von Kooperation ist Konkurrenz. Bei der Konkurrenz stehen Akteure im feindseligen Verhältnis zueinander, während die Kooperation im Gegensatz dazu ein gemeinsames Handeln zur Zielerreichung und positive Zukunftsgestaltung vorsieht. In einer Konkurrenz-Denkweise wird es am Ende nur Verlierer geben – und die Verlierer werden am Ende wir alle sein. Wir müssen in der Region wieder die Freude an Neues, an Innovationen, an Ästhetik und an die Jugend entdecken.
Was wir in der Region brauchen, ist ein positives Bild der Zukunft, der Menschen und ihrer Potenziale. Die positive Zukunft scheint für viele Menschen in der Region verschwunden zu sein? In dieser verworrenen Lage bietet das Wesewirtschaftsforum (WWF) eine Reihe von Möglichkeiten, Ideensammlung und öffentlich-private Projekte, die uns helfen, die Zukunft der Weserregion wiederzuentdecken. Im Zuge des Forumsaufbaus laden wir zahlreiche Expertinnen und Experten, Führungskräfte aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zum Mitwirken ein. Beginnen wir gemeinsam zukunftsweisende Projekte zu entwickeln und stellen positive Denkweisen und Umsetzungsmöglichkeiten wieder in den Mittelpunkt des regionalen Handelns. Wir ordnen diese systemisch, verschaffen uns Bewusstsein und Klarheit, erarbeiten wesentliche Einflussfaktoren heraus und legen die Weichen für die Zukunft der Weserregion frei. Die regionale Kraft der Gestaltung sind wir!