Zum Inhalt springen
  • 05151 - 967 13 26
  • info@wwforum.org
JETZT SPENDEN
  • Inside
    • Über uns
    • Kuratorium
    • Gründungsvorstand
    • Executive Beirat
  • Forum
    • Forum Köpfe
    • Forum Agenda
    • Forum Ziel
  • Partner
    • Alle Mitglieder und Partner
    • Gründe für Mitgliedschaft
    • Antrag auf Mitgliedschaft
  • Projekte
    • Jahrestagung 2027
    • Make it in Weserbergland
    • Weser Women Leaders
  • Kontakt
    • Impressum
    • Datenschutz
Weserwirtschaftsforum
  • Inside
    • Über uns
    • Kuratorium
    • Gründungsvorstand
    • Executive Beirat
  • Forum
    • Forum Köpfe
    • Forum Agenda
    • Forum Ziel
  • Partner
    • Alle Mitglieder und Partner
    • Gründe für Mitgliedschaft
    • Antrag auf Mitgliedschaft
  • Projekte
    • Jahrestagung 2027
    • Make it in Weserbergland
    • Weser Women Leaders
  • Kontakt
    • Impressum
    • Datenschutz

Dr. Thorsten Kornblum

Braunschweig soll
krisenfest sein



Netzwerke sind für ihm enorm wichtig – ebenso praxisnahe Ausbildungen. Und was sagt er den Jugendlichen? Das Weserwirtschaftsforum sprach mit dem Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum.



Dr. Thorsten Kornblum I Oberbürgermeister Stadt Braunschwei I Foto: Stadt Braunschweig/Daniela Nielsen


Weserwirtschaftsforum: Guten Tag Herr Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit nehmen. Ich beginne gleich zu netzwerken. Wie konkret soll Braunschweig vom Beitritt zum
URBAN-Netzwerk profitieren? Gibt es bereits geplante Projekte oder Förderanträge, die durch die Mitgliedschaft erleichtert oder beschleunigt werden könnten?


Dr. Thorsten Kornblum: Netzwerke sind enorm wichtig für uns. Die Stadt Braunschweig ist keine Einzelkämpferin. Wir wollen stets in lebendige Dialoge
treten, um Synergien entdecken und nutzen zu können. Mit dem Beitritt zum URBAN-Netzwerk setzen wir auf eine langfristig ausgelegte Strategie. Braunschweig wird auf der einen Seite sichtbar als Partnerin für europäisches Zusammenarbeiten. Auf der anderen Seite bekommen wir frühzeitig Informationen über aktuelle Förderungen und können uns verstärkt im Rahmen der Aufstellung von Förderprogrammen einbringen. Als erste Stadt Niedersachsens in dem Netzwerk bedeutet das einen großen Wissensvorsprung. Durch die aktive Teilnahme an Netzwerktagungen in Deutschland, Österreich oder Brüssel können wir außerdem in einen intensiven Erfahrungsaustausch treten und wertvolle Kontakte knüpfen. Der Mehrwert des Netzwerks liegt dabei insbesondere in der breiten Vernetzung mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene und der fachlichen Unterstützung EU-geförderter integrierter Stadtentwicklungsmaßnahmen. Wir profitieren bereits von diesen Förderungen, beispielsweise für Projekte in der Innenstadt, um diese noch attraktiver zu gestalten. Mit der Hilfe des Netzwerks können wir unser Fördermittelmanagement noch besser aufstellen und ich bin überzeugt, dass sich hierdurch auch neue Chancen für Förderprojekte ergeben werden.


Weserwirtschaftsforum: Man liest, dass Sie die Heinrich-Büssing-Schule, ein Erfolgsmodell, besucht haben. Wie lässt sich das Erfolgsmodell der Heinrich-
Büssing-Schule in den Bereichen Digitalisierung, Technik und Internationalisierung auf andere berufliche Schulen in der Region übertragen?


Dr. Thorsten Kornblum: Braunschweig hat sieben berufsbildende Schulen, die
jeweils ihr eigenes Profil haben und somit zu einer breiten Ausbildungslandschaft beitragen. Denn auch das gehört zu einem Erfolgsmodell: die Wahl zu haben, genau für seinen Bereich eine qualifizierte Schule zu finden, in der junge Menschen auf das
Berufsleben vorbereitet werden und sich gleichzeitig entfalten können. Daher haben alle berufsbildenden Schulen, wie auch die Heinrich-Büssing-Schule, individuelle Schwerpunkte. Unsere politische Aufgabe ist es, in Bereichen wie der Digitalisierung und Technikausstattung für gerechte Bedingungen zu sorgen. Daher tun wir in diesen Bereichen einiges, um die beruflichen Schulen zukunftssicher aufzustellen. So haben wir im Rahmen des Digitalpaktes notwendige Hardware angeschafft und den Medienentwicklungsplan für 2025 bis 2029 fortgeschrieben. Darin ist zum Beispiel die Modernisierung der kabelgebundenen Datennetze und die Erweiterung des WLAN vorgesehen.

Außerdem wird weiteres Personal bereitgestellt, das die berufsbildenden Schulen durch eine dauerhafte beziehungsweise tageweise Vor- Ort-Präsenz unterstützt. Damit soll eine schnellere Störungsbeseitigung sowie eine höhere Verfügbarkeit der pädagogischen IT erreicht werden. Alle berufsbildenden
Schulen sollen zudem zukünftig mit interaktiven Tafeln arbeiten können und mit mehr PCs sowie mobilen Endgeräten ausgestattet werden.


Weserwirtschaftsforum: Fachkräftemangel und Nachwuchssicherung sind
sicherlich auch für Sie bekannte Themen. Welche Rolle spielt eine praxisnahe, technologieorientierte Ausbildung für die Fachkräftesicherung in Braunschweig und der Region?


Dr. Thorsten Kornblum: Eine praxisnahe Ausbildung ist für viele Berufe enorm wichtig. Dazu braucht es neben Unternehmen, die junge Menschen ausbilden, auch attraktive Bildungsangebote. Neben der TU Braunschweig als renommierte Hochschule haben wir in Braunschweig beispielsweise mit der Welfenakademie eine private Bildungseinrichtung, die die häufig sehr theoretischen Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik in einem dualen Modell anbietet. Auch die Ostfalia Hochschule bietet zahlreiche Studiengänge im Praxisverbund mit Unternehmen an. Besonderen Praxisbezug hat natürlich auch die duale Ausbildung. Hier engagieren sich die Industrie- und Handelskammer Braunschweig und die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade mit ihrem Ausbildungszentrum. Die Berufsschulen haben wie eben erwähnt ebenfalls ein breites Portfolio an Fächern und Abschlüssen. So gelingt es uns erfreulicherweise sehr viele attraktive Ausbildungsberufe über Industrie, Handwerk und Dienstleistungen bis zur Pflege anzubieten. Das ist nicht nur wichtig für die Auszubildenden, sondern auch für die Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt. Um die Fachkräfteversorgung langfristig zu sichern, haben sich im Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen 28 Bündnispartner zusammengeschlossen und in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Projekte verwirklicht. Neben Qualifizierungsmaßnahmen in
Zukunftsfeldern wie Robotik widmet sich das Bündnis unter anderem der Methodenkompetenz von Auszubildenden im Handwerk.


Weserwirtschaftsforum: Welche Visionen hat ein Oberbürgermeister für seine
Stadt, für die Menschen, Wirtschaft und Kultur?


Dr. Thorsten Kornblum: Ich wünsche mir, dass Braunschweig eine so lebenswerte Stadt bleibt, in der sich alle Menschen auch in Zukunft wohlfühlen und aktiv
einbringen. Diese Bereitschaft aus der Stadtgesellschaft und Wirtschaft, sich so engagiert für ihre Nachbarschaft einzusetzen, konnten wir zuletzt an der Rettung des Badezentrums Gliesmarode oder beim geplanten Haus der Musik sehen. Ich finde es ebenfalls wichtig, trotz wirtschaftlich angespannter Lage kraftvoll zu investieren, um gestärkt in die Zukunft zu gehen.

Für Braunschweig stehen in den nächsten Jahren neben Erhalt und Ausbau der Infrastruktur auch die weitere Modernisierung von Schulen und Kitas auf dem Plan. Braunschweig soll krisenfest sein: ein attraktiver Wirtschaftsstandort für Fachkräfte, ein internationaler Forschungsstandort und ein Ort für Familien. Dazu gehört natürlich auch die Weiterentwicklung unserer Mobilität und klimabewusstes Agieren in allen Bereichen. Zu dieser Vision gehören auch große Projekte wie das bereits erwähnte „Haus der Musik“. Hier soll mitten in der Innenstadt ein ehemaliges Karstadt-Gebäude mit großer Unterstützung von der Familie Knapp umgenutzt werden. Das „Haus der Musik“ wird neben der städtischen Musikschule auch einen Konzertsaal und einen sogenannten „Dritten Ort“ beherbergen. Durch solche Projekte beleben wir die Innenstadt, bringen Kultur und Bildung ins Zentrum und zeigen, dass wir als Stadt etwas zu bieten haben für Unternehmen, für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Familien. All das macht Braunschweig zu einer weiterhin sozialen, lebendigen, familienfreundlichen, nachhaltigen und wirtschaftlich starken Stadt für alle Generationen.


Weserwirtschaftsforum: Mit der Jugend wird die Zukunft gestaltet. Welche Gedanken und Worte würden Ihnen einfallen, wenn Sie in der Aula in einer Schule vor hunderten Jugendlichen eine Rede halten?


Dr. Thorsten Kornblum: Wenn ich mich hier so umgucke, blicke ich in mutige und neugierige Gesichter: neugierig auf die Welt und mutig, sich einzubringen. Und das, obwohl ihr in wahrlich schwierigen Zeiten aufwachst. Ich möchte euch ermuntern, die
Welt um euch herum nicht nur hinzunehmen, sondern sie aktiv mitzugestalten und besser zu machen. Braunschweig braucht euch mit euren Ideen, Interessen, eurem Einsatz und eurer Leidenschaft. Bringt euch ein und erzählt uns: Was beschäftigt euch? Wie soll Braunschweig aussehen, damit ihr auch in Zukunft gerne hier lebt? Es macht mich unglaublich stolz, dass so viele von euch genau das bereits tun. Ihr engagiert euch in (Schul-) Projekten und vernetzt euch. Viele beteiligen sich im Jugendparlament und geben damit ihrer Generation eine Stimme im politischen Geschehen. Seid demokratisch und laut. In ein paar Jahren oder vielleicht sogar schon bald steht ihr vor Entscheidungen: Was möchte ich werden? Wie möchte ich leben? Für diese aufregende Zeit wünsche ich euch viel Stärke und Zuversicht. Vertraut auf euch selbst, eure Talente und eure Fähigkeiten. Ganz egal, wo euer Weg euch hinführt, bleibt bitte verbunden mit eurer Heimatstadt Braunschweig, der
City of Lions.

Weserwirtschaftsforum: Herr Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.


Das Gespräch führte Joel Cruz

© 2025 Weserwirtschaftsforum. Created for free using WordPress and Colibri