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Klaus Deleroi

Maritime Wirtschaft
mitten in Hameln


Er begegnet seiner Belegschaft mit großer Wertschätzung. Und doch denkt man beim Stichwort Hameln nicht sofort an die Schifffahrtsindustrie. Wir haben mit Klaus Deleroi, CEO von REINTJES, persönlich gesprochen – einem Unternehmen, das von Hameln aus die ganze Welt mit Antriebssystemen für Schiffe beliefert. Für ihn ist die Weser nicht nur ein regionaler Fluss, sondern eine wertvolle logistische Alternative zu Straße und Autobahn.



Klaus Deleroi I CEO REINTJES GmbH I v.l.n.r. Joel Candelario Cruz, Klaus Deleroi I Ort: REINTJES in Hameln I Foto: Weserwirtschaftsforum


Weserwirtschaftsforum: Herr Deleroi, danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit genommen haben. REINTJES hat sich in einem stark spezialisierten Markt behauptet – wie sehen Sie die Zukunft der maritimen Antriebstechnologie in den nächsten 5 bis 10 Jahren?

Klaus Deleroi: Auch von meiner Seite herzlichen Dank. Grundsätzlich blicke ich
positiv auf die Zukunft der maritimen Antriebstechnologien. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass der Markt in den kommenden zehn Jahren erheblich wachsen wird. Ein wesentlicher Treiber ist die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie hat sich zum Ziel
gesetzt, die weltweite Schifffahrtsindustrie bis 2050 CO₂-neutral zu gestalten. Was
bedeutet das konkret? Es bedeutet, dass zahlreiche bestehende Antriebssysteme
ersetzt oder umfassend umgerüstet werden müssen – hin zu sogenannten „Green
Motors“. Diese Transformation sorgt bereits heute für eine hohe Auslastung vieler Werften. Für REINTJES bedeutet das, bestehende Antriebssysteme nachzurüsten, zu demontieren und durch zukunftsfähige Technologien zu ersetzen. Wir entwickeln schon heute Hybrid- und Elektromotoren für die internationale Schifffahrtsbranche. In
dieser Entwicklung sehen wir nicht nur eine große technologische Chance, sondern
auch ein nachhaltiges Wachstumspotenzial für die gesamte Branche.



Weserwirtschaftsforum: Wie gelingt es REINTJES, traditionelle Ingenieurskunst mit der fortschreitenden Digitalisierung zu verbinden?

Klaus Deleroi: Aus meiner Sicht ist „Digitalisierung“ ein Schlagwort, das oft unterschiedlich interpretiert wird. Bei REINTJES haben wir jedoch eine klare Vorstellung davon: Für uns ist Digitalisierung ein wertvolles Werkzeug zur Optimierung von Arbeitsprozessen und Abläufen – mit dem Ziel, unsere Mitarbeitenden zu entlasten, damit sie sich auf das konzentrieren können, was wirklich zählt: unsere Kernkompetenz.

Diese Kernkompetenz liegt in der Ingenieurskunst – in hochqualifizierten Fachkräften, die unsere Getriebe entwickeln und fertigen. Genau hier stößt die Digitalisierung an ihre Grenzen, denn Kreativität, Präzision und technisches Können lassen sich nicht vollständig digitalisieren. Dennoch sehen wir große Potenziale – insbesondere im Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ich kann mir gut vorstellen, dass KI uns dabei unterstützt, das gesamte Wissen, die Erfahrungen und das Know-how von REINTJES in einer Art „Wiki-REINTJES“ zu bündeln. So könnten unsere Mitarbeitenden weltweit und jederzeit auf dieses wertvolle interne Wissensarchiv zugreifen.     

Weserwirtschaftsforum: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie von REINTJES,  insbesondere im Hinblick auf neue Produktentwicklungen?

Klaus Deleroi: Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Thema. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sind unsere Produkte zu rund 95 Prozent recycelbar – ein Aspekt, den ich an dieser Stelle besonders betonen möchte. Darüber hinaus beziehen wir unseren Strom aus Wasserkraft über die örtlichen Stadtwerke und ergänzen diesen durch Sonnenenergie aus unseren firmeneigenen Solaranlagen. Auch in den Bereichen Abfallvermeidung und Wasserverbrauch sind wir auf einem sehr guten Weg, unsere Umweltbilanz weiter zu verbessern. Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt, um unseren Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten – und arbeiten konsequent daran, diesen gerecht zu werden.

Weserwirtschaftsforum: Wie fördern Sie als CEO die Unternehmenskultur und binden Fachkräfte langfristig an das Unternehmen – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels?

Klaus Deleroi: Der Fachkräftemangel ist für uns als einen der größten Arbeitgeber in der Region ein zentrales Thema – insbesondere am Standort Hameln. Hameln ist zweifellos ein lebenswerter Ort, dennoch stehen wir im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte – deutschland- und weltweit.

Gerade in der maritimen Wirtschaft sehen wir am Standort noch erhebliches Potenzial. Um unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, haben wir kürzlich ein Büro in der Hansestadt Hamburg eröffnet. Damit möchten wir gezielt neue Talente ansprechen und bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibel unterstützen. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass Unternehmen selbst einen entscheidenden Beitrag leisten müssen – durch eine offene und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur. Bei REINTJES leben wir eine Mitmach-Kultur: Jeder Mitarbeitende soll die Freiheit und den Raum haben, eigene Ideen einzubringen und seine Kreativität zu entfalten. Das ist einer der großen Vorteile eines mittelständischen Unternehmens. Unsere Vergütung erfolgt tariflich – zum Teil auch außertariflich – und wir legen großen Wert auf ein soziales, kollegiales Arbeitsumfeld. Ein schönes Beispiel für unseren Teamgeist: Bei der letzten Hamelner Drachenboot-Fun-Regatta konnten wir mehrere Pokale gewinnen – ein Erlebnis, das den Zusammenhalt stärkt und den REINTJES-Familiengedanken lebendig macht. Trotz aller Bemühungen bleibt die Fachkräfte- und Nachwuchsgewinnung – insbesondere in ländlichen Regionen – eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, als attraktiver, zukunftsorientierter Arbeitgeber sichtbar zu bleiben.  

Weserwirtschaftsforum: Welche internationalen Märkte sind für REINTJES derzeit besonders relevant, und wie differenzieren Sie sich dort vom Wettbewerb?

Klaus Deleroi: Grundsätzlich sind für REINTJES alle Märkte relevant – denn rund 99 Prozent unserer Produkte werden weltweit exportiert. Was uns von anderen unterscheidet? Ganz einfach: Wir sind global hervorragend aufgestellt und dadurch nah an unseren Kunden. Wir kennen ihre Anforderungen, verstehen ihre Erwartungen an ihre Schiffe – und setzen diese mit höchster Präzision und Verlässlichkeit um. Diese Kundennähe, kombiniert mit unserem technischen Know-how, macht REINTJES zu einem besonderen und geschätzten Partner der internationalen Schifffahrtsindustrie.

Weserwirtschaftsforum: Herr Deleroi, haben Sie vielen Dank für das persönliche Gespräch.  


Das Gespräch führte Joel Cruz

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