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Michael Schünemann

Macht Fehler und
lernt daraus


Er hat eine klare Erwartungshaltung in Richtung Berlin, plädiert den richtigen Umgang mit neuen Medien und rät Jugendlichen keine Angst davor Fehler zu machen. Die ausufernde Bürokratie ist auch ein Thema. Was er u.a. über die Fachkräfte von morgen denkt – darüber sprachen wir mit dem Holzmindener Landrat Michael Schünemann.



Michael Schünemann I Landrat des Landkreises Holzminden I Foto: Landkreis Holzminden


Weserwirtschaftsforum: Herr Landrat Schünemann, danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit nehmen. Wie ist der Tagesablauf eines Landrates und was macht Holzminden als Arbeits- und Lebensort so besonders?

Michael Schünemann: Als gebürtiger Holzmindener ist es für mich keine Frage, dass Holzminden im Herzen des Weserberglandes einer der landschaftlich am schönsten gelegenen Orte Deutschlands ist. Wir wohnen,
leben und arbeiten in einer Region, die für andere eine reizvolle Urlaubsdestination ist: Gleichzeitig können wir hier aber auch auf eine stabile Wirtschaftskraft bauen, die sich nicht auf ein paar großen Marktbeherrschern, sondern vielen kleinen Hidden Champions stützt. Das gilt es für mich, zu erhalten und darauf setze ich jeden Tag meine ganze Arbeitskraft. Entsprechend dazu sieht auch mein Terminkalender aus.

Weserwirtschaftsforum: Sicherlich besuchen Sie auch die Betriebe vor Ort. Was sind die Sorgen und Erfolge der Arbeitgeber in Holzminden? Was erzählen Ihnen die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer?

Michael Schünemann: Die Sorgen sind überall die gleichen. Wir leiden alle unter dem zunehmenden Fachkräftemangel. Und wenn ich in diesem Zusammenhang „Wir“ sage, dann deshalb, weil es die Verwaltung mit einschließt. Darüber hinaus ist auch immer wieder die ausufernde Bürokratie ein Thema. Da gibt es eine klare Erwartungshaltung in Richtung Berlin, dass sich das möglichst schnell ändert. Tatsächlich überwiegen bei uns aber trotz Rezession immer noch die Erfolge. Wir haben in unserem Landkreis eine Fülle von sehr innovativen, sehr flexiblen Unternehmen, die relativ krisenfest unabhängig von den angeschlagenen Schlüsselindustrien produzieren. Ich
hoffe, dass das auch noch lange so bleibt.

Weserwirtschaftsforum: Die Medien schreiben, dass Sie bei den Grundschülern Pixibücher verteilen. In Schweden lernen die Schüler seit 2023 wieder aus Heft und Bücher. Die dortige Regierung macht Schluss mit Digitalisierung in den Schulen aus gesundheitlichen Gründen. Wie finden Sie die Digitalisierung der Schulen?

Michael Schünemann: Wir brauchen eine digitalisierte Form der Lehre, weil die Fachkräfte von morgen einfach Kompetenzen für den Arbeitsmarkt mitbringen sollten, die ihnen nicht erst mühsam in den Betrieben beigebracht werden sollten. Das Wort Kompetenzen schließt aber ganz entschieden den richtigen Umgang mit neuen Medien ein, sowohl, was die Länge als auch deren richtige Nutzung angeht. Tatsächlich bedeutet das aber eben auch, Erfahrungen und Kompetenzen über andere Wege zu erwerben. Insofern brauchen wir beides: das analoge und das digitale Lernen!

Wirtschaftsforum: Unternehmerverbände und zahlreiche Studien belegen, dass die
Abwanderung von jungen Menschen aus den ländlichen Regionen den Betrieben zunehmend große Sorgen bereitet. Was sind Ihre Denkansätze zum Thema Nachwuchsgewinnung?

Michael Schünemann: Wir sind zu diesem Thema in permanentem Dialog mit unseren Unternehmen, der Arbeitsagentur und anderen wertvollen Protagonisten wie etwa unseren Berufsbildenden Schulen oder dem ZZHH bzw. der HAWK Holzminden. In der Diskussion mit all diesen Akteuren gilt es,
die Möglichkeiten und Hindernisse gemeinsam so zu diskutieren, dass für alle ein verbindliche Handlungsrahmen sichtbar wird. Das tun wir, aber es ist auch nicht immer ganz leicht, weil es unterschiedliche Motivationen und Handlungsspielräume der Betriebe gibt.

Weserwirtschaftsforum: Stellen Sie sich vor, Sie halten eine Rede vor Jugendlichen, die noch ihre berufliche Karriere vor sich haben. Was sagen Sie den jungen Menschen? Welche Ratschläge, Tipps und Wünsche würden Sie den jungen Menschen auf ihrem Lebensweg mitgeben?

Michael Schünemann: Ich würde den jungen Menschen sagen, dass Sie sich keine Sorgen machen und sich keine Zukunftsangst einreden lassen sollen. Es geht darum, den Glauben an das Gute im Menschen nicht zu verlieren und die Verantwortung für das eigene Glück zu übernehmen. Darüber hinaus würde ich den Jugendlichen auch dazu raten, keine Angst davor zu haben, etwas falsch zu machen. Denn die Fehler sind der beste Beweis dafür, dass man mutig genug gewesen ist, etwas auszuprobieren. „Macht Fehler und lernt daraus“, würde ich ihnen zurufen. Und schließlich wäre mir auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass es darauf ankommt Momente zu sammeln – und keine Dinge!

Weserwirtschaftsforum: Herr Landrat Schünemann, haben Sie vielen Dank für die neuen Sichtweisen und das Gespräch.


Das Gespräch führte Joel Cruz

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