Smart, sauber, zukunftsfähig –
Piepenbrock zeigt wie es geht
Alle wollen sie – aber kaum jemand möchte sie selbst übernehmen: die Rede ist von Sauberkeit. Dabei ist sie essenziell, für unser Wohlbefinden, für die Gesundheit, für ein gutes Arbeitsklima. Wie professionelles, modernes Facility Management heute funktioniert, zeigt die Firma Piepenbrock mit Sitz in Osnabrück. Das Weserwirtschaftsforum sprach mit Geschäftsführer Arnulf Piepenbrock über Innovation, Digitalisierung und warum junge Menschen für die Zukunft der Branche eine entscheidende Rolle spielen.
Arnulf Piepenbrock I CEO I Piepenbrock Service GmbH + Co. KG I Foto: Piepenbrock Service GmbH + Co. KG
Weserwirtschaftsforum: Guten Tag Herr Arnulf Piepenbrock, danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit genommen haben. Wie gelingt es Piepenbrock, Innovationen im traditionell geprägten Facility-Management-Bereich erfolgreich umzusetzen und welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Arnulf Piepenbrock: Sehr gerne. Als Familienunternehmen wissen wir, dass Innovation nicht durch Zufall entsteht – sondern durch Haltung. Die Welt dreht sich weiter und wer erfolgreich bleiben will, muss sich bewegen. Deshalb investieren wir gezielt in neue Technologien und treiben Innovation im Facility Management aktiv voran. Die Digitalisierung ist dabei ein zentraler Hebel. Mit digitalen Tools und Plattformen optimieren wir Prozesse, schaffen Transparenz und reagieren schneller auf Kundenbedarfe. Themen wie Robotik in der Reinigung entwickeln wir stetig weiter. Innovationen treiben wir aber nicht zum Selbstzweck voran. Wir hören genau hin: bei unseren Kunden und Mitarbeitern. Ihre Ideen und Rückmeldungen sind uns für echte Verbesserungen wichtig. Denn am Ende zählt, dass unsere Dienstleistungen für unsere Kunden funktionieren – nicht nur auf dem Papier, sondern im Alltag.
Weserwirtschaftsforum: Ihr Unternehmen engagiert sich seit Jahren für ökologische Verantwortung, etwa durch “Piepenbrock Goes Green”. Wie integrierenSie Nachhaltigkeit konkret in Ihren Dienstleistungen und Unternehmensprozesse?
Arnulf Piepenbrock: Nachhaltiges Handeln gehört bei Piepenbrock zur DNA. Wir haben schon in den 1990er-Jahren einen festen Rahmen geschaffen, um ökologisches Handeln in unserem Unternehmen und unseren Dienstleistungen zu verankern. Seitdem ist viel passiert – und vieles gewachsen: zum Beispiel in unserem unternehmenseigenen Forst in Rheinshagen, wo wir für jeden Neuauftrag gemeinsam mit unseren Kunden neue Bäume pflanzen. Heute sind es schon über 140.000 Bäume. Doch unser Engagement geht weit darüber hinaus. Wir entwickeln unsere Dienstleistungen systematisch umweltfreundlich weiter. In der Gebäudereinigung setzen wir auf ressourcenschonende Verfahren und umweltzertifizierte Reinigungsmittel aus der Eigenproduktion unseres Tochterunternehmens Planol. Unsere Instandhaltungskonzepte verlängern die Lebensdauer technischer Anlagen. Und unser Energiemanagement hilft Kunden, ihren Verbrauch und die Emissionen zu reduzieren.
Nachhaltigkeit beginnt aber schon im Alltag: durch konsequente Mülltrennung, erneuerbare Energien und soziales Engagement. Unseren Einsatz für die nächsten Generationen halten wir in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht transparent fest. Für uns ist klar: Wer nachhaltig handelt, bleibt langfristig erfolgreich.
Weserwirtschaftsforum: Die Branche leidet stark unter Fachkräftemangel. Wie begegnet Piepenbrock diesem strukturellen Problem, gerade im Hinblick auf Qualifikation und langfristige Mitarbeiterbindung?
Arnulf Piepenbrock: Die demographische Entwicklung fordert uns heraus, gerade in der Gebäudedienstleistung. Wir setzen deshalb auf eine klare Strategie: Wir gewinnen, fördern und binden unsere Mitarbeiter langfristig. Denn gute Leistung entsteht nur, wenn Menschen sich wohlfühlen und weiterentwickeln können. Mit unserer Piepenbrock Akademie bieten wir Schulungen für jede Karrierestufe – von der Reinigungs- bis zur Führungskraft. Wir setzen auf praxisnahe Inhalte und moderne und digitale Lernformate. Gleichzeitig tun wir viel für ein gutes Miteinander. Wir schaffen Arbeitsplätze mit Perspektive, unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und fördern die Gesundheit. Dass viele Mitarbeiter über Jahre – teils Jahrzehnte – bei uns bleiben, zeigt: Wir setzen nicht auf kurzfristige Lösungen, sondern auf langfristige Partnerschaft. Wir sind bereit, in unser Personal zu investieren. So machen wir die Arbeit nicht nur attraktiver, sondern auch effizienter. Das beginnt schon bei den vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten.
Weserwirtschaftsforum: Wie sprechen Sie gezielt junge Talente an, um Piepenbrock als attraktiven Arbeitgeber für die nächste Generation zu positionieren?
Arnulf Piepenbrock: Wer die Zukunft gestalten will, braucht junge Menschen mit frischen Ideen. Deshalb sprechen wir junge Talente gezielt und authentisch mit Angeboten an, die zu ihrem Leben passen. In unserer Ausbildung setzen wir auf echte Verantwortung von Anfang an. Ob in der Verwaltung, im technischen Bereich oder im gewerblichen Einsatz: Unsere Auszubildenden erleben Piepenbrock als Ort zum Mitgestalten. In sozialen Medien zeigen wir, wie vielfältig unser Alltag ist. Einige Azubis dürfen im Rahmen eines Projekts den Unternehmenskanal bei TikTok eigenständig gestalten.
Unser Karriereportal spricht Klartext und ist auf Mobilgeräten leicht zu bedienen. Für Schüler und Studenten bieten wir Praktika, Werkstudententätigkeiten und Unterstützung bei Abschlussarbeiten. Besonders wichtig ist uns: Junge Menschen sollen nicht nur einen Job finden, sondern eine Perspektive mit Übernahmechance. Deshalb fördern wir individuelle Stärken, setzen auf direkte Kommunikation und ein echtes Miteinander. Kurze Wege, flache Hierarchien und die familiäre Atmosphäre machen den Unterschied. Damit ist Piepenbrock ein Arbeitgeber, bei dem sich junge Talente gut aufgehoben fühlen.
Weserwirtschaftsforum: Wenn Sie zehn Jahre in die Zukunft blicken: Welche Rolle werden Themen wie KI, Nachhaltigkeit und Employer Branding im Facility Management spielen – und wie bereitet sich Piepenbrock heute schon darauf vor?
Arnulf Piepenbrock: In zehn Jahren wird sich das Facility Management weiter dynamisch verändern. Künstliche Intelligenz wird Prozesse noch smarter machen, von der bedarfsorientierten Reinigung bis zur vorausschauenden Wartung. Nachhaltigkeit wird zum Standard, nicht zur Kür. Und Arbeitgebermarken werden daran gemessen, wie sinnstiftend sie sind – und wie viel Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten sie bieten. Piepenbrock stellt dafür heute schon die Weichen: Wir bauen unser Nachhaltigkeitsprogramm kontinuierlich aus – mit dem Ziel der CO₂-Neutralität. Beim Employer Branding setzen wir auf Authentizität. Junge Menschen wollen wissen, für welche Werte ein Unternehmen steht. Deshalb zeigen wir Haltung in Sachen Umwelt, Vielfalt und Arbeitskultur. Unser Ziel ist ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Menschen entwickeln und wohlfühlen. Klar ist: Die Zukunft wird digitaler, nachhaltiger und menschlicher. Wer das erkennt, hat heute schon einen Vorsprung. Und den wollen wir für unsere Kunden und Mitarbeiter nutzen.
Weserwirtschaftsforum: Herr Arnulf Piepenbrock, haben Sie vielen Dank für das Interview.
Das Interview führte Joel Cruz