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Dr. Wiebke Winter

Klar in der Haltung,
offen für Dialog


Eine klare Ansage. Sie ist nicht angetreten, um bloß zu verwalten oder Debatten zu moderieren. Für Menschen zu belehren ist sie auch die falsche Ansprechpartnerin. Sie sucht auch nicht nach was trennt, sondern was verbindet. Wir sprachen mit Dr. Wiebke Winter, die jüngst CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bremer Bürgschaft.



Dr. Wiebke Winter I CDU-Fraktionsvorsitzende I Bremer Bürgschaft I Foto: CDU Fraktion Bremen/Wiebke Winter



Weserwirtschaftsforum: Guten Tag Frau Dr. Wiebke Winter. Danke, dass Sie sich für das Weserwirtschaftsforum Zeit genommen haben. Sie wurden jüngst zur neuen Fraktionsvorsitzenden der CDU in Bremen gewählt und sind nun in der ersten Reihe. Wie fühlt sich das an und was kann man von der Fraktionsvorsitzende künftig erwarten?


Dr. Wiebke Winter: Ich freue mich sehr und empfinde es als eine große Ehre, dass die Abgeordneten der CDU-Fraktion mich zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt haben. Jetzt geht es darum, dem lahmenden Senat Bovenschulte neue Energie entgegenzusetzen. Bremen steht vor gewaltigen Aufgaben – wirtschaftlich, bildungspolitisch, sicherheitstechnisch. Ich bin nicht angetreten, um bloß zu verwalten oder Debatten zu moderieren. Ich will gestalten. Ich stehe für ein neues Bremen. Der Senat Bovenschulte ist ideenlos und ausgelaugt. Als Fraktionsvorsitzende will ich die CDU sichtbarer, hörbarer und wirksamer machen. Wir sind die Stimme der bürgerlichen Mitte – klar in der Haltung, offen für Dialog. Nicht durch Lautstärke, sondern durch Leistung. Wir machen Bremen stark. Willkommen ist, wer anpackt.


Weserwirtschaftsforum: In einem Interview haben Sie betont, dass politische Leistung wichtiger sei als äußere Erscheinung. Erleben Sie es als Frau in der Politik, dass das Aussehen noch immer stärker kommentiert wird als bei männlichen Kollegen?

Dr. Wiebke Winter: Natürlich. Es reicht ein Blick in die Kommentarspalten bei Social Media oder auf die Schlagzeilen: Wo Männer für ihre Aussagen zitiert werden, wird bei Frauen zu oft das Outfit besprochen. Das ist kein Drama, aber ein Symptom. Es lenkt ab vom Wesentlichen: Inhalt, Haltung, Entscheidungskraft. Frauen in der Politik brauchen ein dickeres Fell und ein gutes Netzwerk. Aber wir brauchen auch eine Öffentlichkeit, die aufhört, Politikerinnen zu bewerten wie auf dem roten Teppich.

Ich will nicht durch farbige Blazer auffallen, sondern durch Ergebnisse. Ein Kollege in der Bürgerschaft kommentierte meinen Redebeitrag einmal mit „Prosa in Rosa“ und spielte auf die Farbe meines Blazers an. Bei einem männlichen Kollegen hätte er das wahrscheinlich nicht gemacht.

Weserwirtschaftsforum: Arbeitgeber beklagen hohe Energiekosten, hohe Steuern und Abgaben, zunehmende alternde Bevölkerung, Fachkräftemangel und Jugendabwanderung – die Problemliste ist lang. Mit welchen neuen Denkweisen können wir die Probleme von heute für die nächste Generation von morgen lösen?

Dr. Wiebke Winter: Kriege und Unsicherheit in der Welt, Energiekrise, Klimawandel, Bildungsungleichheit und ein Gefühl der Überforderung: Viele Menschen in Deutschland, gerade auch junge, spüren: Es steht viel auf dem Spiel. Auch bei der Wirtschaft ist die Problemliste lang: hohe Energiekosten, hohe Steuern und Abgaben, eine alternde Bevölkerung, Fachkräftemangel. Die Herausforderungen sind real – aber es bringt nichts, sich in Problemdebatten zu verlieren. Wir müssen endlich multitaskingfähig werden und die Probleme gleichzeitig angehen. Indem wir endlich anfangen, in Generationen statt in Legislaturperioden zu denken. Deutschland braucht eine echte Innovationswende. Bürokratieabbau heißt nicht nur, Formulare zu digitalisieren – es heißt, Vertrauen in unternehmerisches Handeln zurückzugewinnen und mutig Neues zuzulassen. Fachkräftemangel bekämpfen wir durch bessere Bildung, gezielte Zuwanderung und durch eine neue Kultur der Arbeit, die junge Menschen und Familien mitdenkt. Flexible Arbeitszeiten, hybride Modelle und echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen zum Standard werden. Für junge Menschen muss Deutschland wieder ein Ort sein, an dem man gerne bleibt, gründet, arbeitet und lebt.


Weserwirtschaftsforum: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz können viel. Jedoch brauchen der Mensch und insbesondere Kinder und Jugendliche Menschlichkeit. Kann KI auch Ethik, Moral und christliche Nächstenliebe?

Dr. Wiebke Winter: KI kann rechnen, lernen, Texte schreiben, aber sie hat kein Gewissen. Das bleibt Aufgabe des Menschen. Technik ist nie besser als der, der sie einsetzt. Die Frage ist also nicht, ob KI Ethik kann, sondern ob wir sie mit ethischem Kompass einsetzen. Gerade in der Erziehung, in der Pflege, in der Schule muss gelten: Es braucht weiter Menschen. Aber KI kann auch Chancen eröffnen, etwa in der Diagnostik, in der Verwaltung oder in der Bildung. Entscheidend ist: Die Regeln für KI müssen wir setzen – nicht umgekehrt.

Weserwirtschaftsforum: Welche Visionen haben Sie für Politik, Wirtschaft, Jugend und Gesellschaft?

Dr. Wiebke Winter: Ich stehe für eine Politik, die Menschen nicht belehrt, sondern die ihnen etwas zutraut. Ich wünsche mir eine Wirtschaft, die wieder wachsen darf, ohne sich ständig dafür rechtfertigen zu müssen. Unternehmertum ist kein Problem, es ist Teil der Lösung. Wir brauchen mehr Vertrauen in die, die anpacken und gestalten. Ich wünsche mir, dass junge Menschen bleiben – weil sie das Gefühl haben: Hier werde ich gebraucht. Hier kann ich etwas bewegen. Hier lohnt es sich, zu leben. Und ich wünsche mir eine Gesellschaft, die nicht ständig nach dem sucht, was uns trennt, sondern sich erinnert, was uns verbindet: der Wunsch nach einem guten Leben, nach Sicherheit, nach Freiheit.

Weserwirtschaftsforum: Frau Dr. Wiebke Winter, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Gespräche führte Joel Cruz

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