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 Sven Schoeller

Entscheidungen so treffen,
dass auch die Gemeinschaft
davon profitiert


Kassel ist durch die Documenta weltweit bekannt. Laut einem Ranking soll Kassel die glücklichste Großstadt Deutschlands sein. Das Weserwirtschaftsforum sprach mit dem Oberbürgermeister Sven Schoeller über Waschbären, die Documanta, den Airport Kassel und warum man nie den Glauben an sich selbst verlieren sollte.



Sven Schoeller I Oberbürgermeister von Kassel I Foto: Stadt Kassel/Fotograf: Ben Wolf


Weserwirtschaftsforum: Herr Oberbürgermeister Schoeller, Kassel ist laut einem Ranking die glücklichste Großstadt Deutschlands. Sind Sie der glücklichste Bürgermeister in der Bundesrepublik?

Sven Schoeller: Ja, das kann man so sagen – schließlich haben wir in Kassel sehr gute Gründe, so glücklich zu sein! Kassel ist mit seinen vielen Parks und Grünflächen die zweitgrünste Stadt Deutschlands, bietet eine einmalig vielfältige kulturelle Landschaft und ist nicht zuletzt wirtschaftlich sehr breit aufgestellt – insbesondere in den Zukunftsbereichen Mobilität und erneuerbare Energiewirtschaft. Gleichzeitig bauen wir unsere Bildungslandschaft in einem Rekordtempo aus und um: Begonnen beim Ausbau der Krippen- und Kitaplätze, über den Ganztag in den Grundschulen bis zu den weiterführenden Schulen: Gute Bildung wird in Kassel großgeschrieben. Dazu kommt eine aktive Zivilgesellschaft, die ihresgleichen sucht. Vom Nachbarschaftstreff über Institutionen wie den Kasseler Klimaschutzrat bis zu unseren Sportvereinen, die ein riesiges Spektrum an Aktivitäten abdecken und gleichzeitig für Gemeinschaft sorgen. Und mit dem KSV, der MT und den Huskies sind gleich drei Mannschaften in Kassel echte Publikumsmagneten.  Zusammenfassend ist es eine besondere Mischung, die unsere Stadt zu bieten hat: Wir sind groß genug, um in ganz vielen Bereichen mit Angebot und Vielfalt punkten zu können, aber dabei zugleich so überschaubar, dass es uns nicht erschlägt. Das ermöglicht Begegnung und eine lebendige Stadtgesellschaft. Unser urbanes Leben im Grünen, saubere Luft und ein dynamisches studentisches Umfeld tun ihr Übriges, um in Kassel das Glück zu finden.

Weserwirtschaftsforum: Für die einen ist es eine Geldverbrennungsanlage, für die anderen ein Symbol für Wirtschaftswachstum in Nordhessen und dem südlichen Teil der Weserregion. Was bedeutet der Kassel Airport für einen Oberbürgermeister?

Sven Schoeller: Für mich stehen die Chancen, die mit dem nachhaltigen Gewerbepark Kassel Airport verbunden sind, im Vordergrund. Das Industrie- und Gewerbegebiet am Kassel Airport hat insgesamt eine Fläche von über 80 ha. Das sucht – in dieser Qualität und mit dieser guten Verkehrsanbindung – in Deutschland seinesgleichen.

Weserwirtschaftsforum: Wie begegnen Sie den Ängsten und Sorgen der Menschen in Ihrer Stadt?

Sven Schoeller: Da gilt zunächst: Zuhören. Und dann packen wir zusammen die Probleme an, die Ängste und Sorgen bereiten. Grundlage sind die gemeinsamen Werte, die uns verbinden. Insbesondere mit Blick auf die Gefährdung unserer Demokratie haben wir eine gemeinsame Zielsetzung, für die es sich zu kämpfen und zu engagieren lohnt. Jede und jeder ist dazu berufen, daran mitzuwirken. In den jeweiligen Funktionen, in den Berufen, in den Unternehmen und im privaten Umfeld. Und das beginnt vor Ort, in unseren Städten. Das Lebensgefühl, das wir in unserer Stadt entwickeln; das Engagement, das wir in unserer Stadt entfachen; die Zusammengehörigkeit, die wir in unserer Stadt erfahren; das Selbstbewusstsein, das wir in unserer Stadt erzeugen: Das ist die Keimzelle für eine stabile Demokratie, die die Grundlage für eine Zukunft in Frieden, Wohlstand und Freiheit ist.

Weserwirtschaftsforum: Kassel ist bekannt als documenta-Stadt. Sie ist aber auch bekannt als Waschbären-Stadt. Wie geht die Stadt mit diesen “Mitbürgern” um?

Sven Schoeller: Im letzten Jahrhundert wurden Waschbären nach Europa eingeführt, um sie in Pelztierfarmen zu züchten. Einige sind entflohen, andere wurden absichtlich freigelassen. So zum Beispiel am nordhessischen Edersee. Dort ließ ein Geflügelzüchter am 1934 zwei Fähen und zwei Rüden durch den Leiter des Forstamtes zur „Bereicherung der heimischen Fauna“ auswildern. Er hoffte auf Bären, wenn auch kleine, als Jagdbeute. Heute sind sie mehr oder weniger häufig in fast ganz Deutschland anzutreffen, am meisten jedoch in Kassel, was uns den Titel der „Waschbärenhauptstadt Europas“ eingebracht hat. Daher kommunizieren wir als Stadt Kassel regelmäßig und ausführlich, was im Umgang mit Waschbären unbedingt zu beachten ist: So sollte man Waschbären beispielsweise keinesfalls füttern. Aus dem gleichen Grund sind mittlerweile ein Großteil der Abfalltonnen mit Schlössern ausgestattet.

Weserwirtschaftsforum: Die Welt verändert sich. Das hat Auswirkungen auf die Menschen und insbesondere auf die Jugend in den jeweiligen Regionen. Welchen Rat und Tipps würden Sie als Oberbürgermeister einem jungen Menschen auf dem Lebensweg mitgeben?

Sven Schoeller: Nie den Glauben an sich selbst verlieren, mit Zuversicht durch das Leben gehen, andere zu Wort kommen lassen und die eigenen Entscheidungen so treffen, dass auch die Gemeinschaft davon profitiert.

Weserwirtschaftsforum: Herr Oberbürgermeister Schoeller, danke für das offene Gespräch.


Das Gespräch führte Joel Cruz

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